Bei Mitte- und End-Fünfzigern rückt der Gedanke an die Rente plötzlich nahe. Jahrzehntelang hat man Senioren als Alte betrachtet, von deren Situation man Lichtjahre entfernt ist – und plötzlich kommt das Ende der regulären Lebensarbeitszeit in greifbare Nähe. Manche leiden darunter, in ihren Optionen eingeschränkt zu sein. Ein Wechsel des Arbeitsplatzes kommt für viele nicht mehr infrage, selbst wenn sie Interesse daran hätten. Welche Firma nimmt schon einen Bewerber in diesem Alter? Angesichts des Fachkräftemangels steigen die Chancen zwar, anderswo doch noch unterzukommen – gut sind sie aber selten.
Und das heißt: Zähne zusammenbeißen, Durchhalten, Weitermachen. Am Horizont leuchtet ja der Ruhestand. Ja, das ist keine erfreuliche Perspektive für die letzten Berufsjahre. Und je nachdem, wie groß die Schmerzen im derzeitigen Job sind, sollte man sich damit auch nicht unbedingt abfinden. Realistischerweise muss man aber sagen, dass es nicht für jeden eine Alternative dazu gibt. Früher aussteigen geht manchmal nicht aufgrund des Verlusts von Rentenansprüchen; den Wohnort wechseln für einen anderen Job will man oft auch nicht, zu sehr hat man im eigenen Häuschen und bei den Menschen seiner Region Wurzeln geschlagen.